Der katalektische daktylische Hexameter
Der katalektische
daktylische Hexameter
... besteht aus sechs Daktylen (Daktylus ist ein Versfuß mit
einer betonten Länge und zwei unbetonten Kürzen).
Der letzte Daktylus ist in diesem Falle unvollständig, nämlich katalektisch.
Er besteht aus einer betonten Länge und einer weiteren Silbe, die kurz
oder lang sein kann (anceps). In den vorherigen fünf Daktylen können
die beiden Kürzen jeweils durch eine unbetonte Länge ersetzt werden; ein
solcher Versfuß heißt Spondeus. Der vorletzte Versfuß bleibt in der
Regel jedoch stets ein Daktylus.
Es ergibt sich für einen katalektischen daktylischen
Hexameter folgendes Schema:
Ein Hexameter mit vielen Kürzen wirkt schnell und leicht:
Ein Hexameter mit vielen Längen wirkt schwer, langsam oder nachdrücklich:
Éx aequó captís ardébant méntibus ámbo.
Solche Beziehungen zwischen Inhalt und Form sind vom Verfasser des Hexameters
natürlich beabsichtigt.
Übrigens ist folgender berühmter Satz auch ein Hexameter:
Qúidquid id ést, timeó Danaós et dóna feréntes.