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Donnerstag, 28. März 2024   
Stilmittel

Stilmittel: Tropen und Figuren


Unter Tropen („Wendungen“) versteht man die Formen uneigentlichen Sprechens, das heißt unter einem Wort ist etwas anderes zu verstehen als sein eigentlicher Inhalt. Unter Figuren versteht man die verschiedenen Arten der kunstvollen Anordnung mehrerer Wörter.

I. Tropen

  • Synekdoche: Wahl eines engeren Begriffes statt des umfassenden, insbesondere des Teiles statt des Ganzen (pars pro toto) und umgekehrt:
                                tectum statt domus (pars pro toto)
                                elephantus statt ebur (Elfenbein)

  • Hyperbel: Übertreibung

  • Litotes: doppelte Verneinung wird zur Verstärkung: non ignoro - ich weiß sehr wohl

  • Metonymie: Ersatz eines Begriffes durch einen anderen, ihm gedanklich nahe stehenden, z.B. Autor statt Werk, Gottheit statt Funktionsbereich etc.

  • Metapher: Übertragung eines Wortes in eine andere, ihm eigentlich fremde Sphäre; verkürzter Vergleich.

  • Allegorie: Ein durch mehrere gereihte Metaphern ausgeführtes Bild.

  • Personifikation. Hm. Etwas personifizieren, halt.

  • Ironie: Das Gesagte ist das Gegenteil des Gemeinten.

  • Euphemismus: die mildernde bis gegenteilige Bezeichnung von Dingen:
                                suae vitae durius consulere (zu hart für das eigene Leben sorgen) - sich selbst töten
    oder auch verschönernde Bezeichnungen, z.B. im Deutschen Entsorgungspark für Müllhalde.

II. Figuren

  • Anapher: Die Wiederaufnahme des gleichen Wortes am Anfang von Sätzen und Satzteilen: Misera est ignominia honorum, misera multatio bonorum.

  • Epipher bzw. Ephipher: Die Wiederholung des gleichen Wortes am Ende von Sätzen und Satzteilen.

  • Paranomasie: Wortspiel, das auf der Klangähnlichkeit (und oft Bedeutungsverschiedenheit) zweier Wörter beruht: Inceptio est amentium, non amantium.

  • Hyperbaton: Trennung zweier zusammengehöriger Wörter durch ein oder mehrere andere: magno cum clamore

  • Parallelismus: gleicher Bau einander entsprechender Satzglieder

  • Alliteration: Wiederkehr des gleichen Anlauts in aufeinander folgenden Wörtern