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Lehrerzitate
Schock in der Erdkundestunde!!! Der ansonsten recht lebensfrohe Erdkundelehrer Ro klärte uns über den „Zauber der Säkularisation“ auf... Es drängt sich allerdings die Erkenntnis auf, dass er einen schlechten Tag hatte, denn er verkündete mitten in der Stunde mit todernster Stimme und einem Passt-auf-oder-ihr-werdet-alle-sterben-Ausdruck im Gesicht: „Setzt euch mit der Säkularisation auseinander, bevor es zu spät ist!“ Mich überläuft es jetzt noch kalt!!! Normalerweise ist unser Lateinlehrer Ul eine wirklich normale Person, sofern das in diesen Berufskreisen möglich ist (kleiner Scherz am Rande). Was wir bisher an ihm jedoch noch nicht bemerkt hatten, war seine dunkle Seite, die durch folgenden Ausspruch zutage trat: „Karsten, seien Sie ruhig, sonst müssen Sie dieses gammelige Gummibärchen aufessen, das hier auf'm Boden liegt“. Wer weiß, wie lange das gammelige gelbe Gummibärchen schon sein einsames Dasein neben dem Kartenständer gefristet hat... Mathe war schon immer meine ganz persönliche Gruselstunde
- es gibt da doch recht viele Situationen, in denen man am liebsten im
Boden verschwände. Eine Möglichkeit zum Beispiel wäre, sich
zu verflüssigen. Unser Mathelehrer Kn hält davon nicht viel und
sagt uns auch gleich, wie wir möglichst fest bleiben: „Um konsistent
zu bleiben, müssen wir den Nullsektor einführen.“ Oder wollte
er doch etwas anderes? Auch die Deutschstunden der letzten Zeit waren sehr erbaulich. Nicht nur, dass Herr K in einer ständigen Fehde mit allen Videorekordern des SSG zu stehen scheint („Machen Sie mal“), nein, er scheint auch ob dieser Irritation zeitweise der deutschen Sprache nicht mehr mächtig zu sein! So verkündete er nach der aufgekommenen Behauptung, Lessing's fiktive Familie Gallotti sei doch sehr arm gewesen, dass sie „im Gegentum“ ja sehr reich gewesen sei!!! Damit wäre der Beweis erbracht: Zuviel Wissen ist nicht gut. Meistens. Manchmal kann Englisch sogar richtig lustig sein, besonders
wenn die Klasse den Lehrer soweit bringt, dass dieser z. B. die atemberaubende
Feststellung macht: „Braveheart sounds so ... brave!” Ohne Worte. Es war einmal ein Tag im SSG Itzehoe, da ging auf einmal der Feueralarm los. Und diesmal war es keine der lustigen Übungen, sondern bitterer Ernst - die ganze Schule begibt sich nach draußen und so weiter. Der langen Rede kurzer Sinn ist: Sie ist nicht abgebrannt, es war nur ein frustrierter Schüler, der/die/das den Feueralarm losgelassen hat. Nach all der Hektik jedenfalls hatten wir Erdkunde, wo uns der Lehrer Ro mit den unscheinbaren Worten begrüßte: „Da war irgendwie Alarm, ne?” Ja, Herr Ro, das stimmt. Latein ist ja wie wir alle wissen, nicht so ganz einfach.
Finden zumindest einige Lehrer und die meisten Schüler. Das an dieser
These etwas dran sein muss, beweist folgendes Ereignis: Es gibt Sachen, die sind erwiesenermaßen nicht gut
für die Menschheit. Dazu gehören z. B. Krankheiten wie SARS,
5 Doppelstunden Erdkunde oder - Mathearbeiten, bzw. noch schlimmer: Matheklausuren. In Philosophie gibt's auch ab und zu etwas lustiges zu hören, auch wenn es in diesem Fall etwas makaber klingt: In gewohnt philosophischer Manier erwähnte Herr Stf in einem Nebensatz das „Phänomen der Knappheit”. Was wohl ein verdurstender Kleinbauer im Sudan dazu sagen tät'? Im Biologiekurs: Lehrer Kr fragt den Schüler Sören
V.: Kunst ist ein schönes Fach - direkt inspirierend,
sozusagen. In diesem Falle stimmt das sogar: DIE KILLERHASEN GREIFEN AN!!! So oder so ähnlich kann man folgenden Ausspruch einer Mitschülerin im Biounterricht auslegen: „Hasen fressen ja auch irgendwelche anderen Tiere...“ Zu den Waffen, Genossen!! Wir müssen uns der anschwellenden Flut von hochgefährlichen Löfflern erwehren! Sonst werden wir alle -- aufgemümmelt ! Thema Film im Englischunterricht (das animiert die SchülerInnen zum Mitmachen!!). Makabre Erkenntnis der Englischlehrkraft Da, knochentrocken 'rübergebracht: „In films, they don't kill their actors, that would be too expensive...“ Interpretationen verschiedenster Texte sind im Deutsch-LK an der Tagesordnung. Dabei gilt es, den leisesten im Text geäußerten Furz (sorry) als möglichst dramatisches, auf irgendwas andeutendes Symbol zu nehmen... Zum Beispiel die durch die Gegend fliegenden Lerchen in Eichendorffs „Marmorbild“. Die sind nämlich ein Symbol für die Entwicklung des Protagonisten (ohne Gewähr). Das hat mein Deutsch-LK auch irgendwann erkannt; einer der nächsten zu interpretierenden Texte war das Gedicht von Marie-Luise Kaschnitz mit dem revolutionären Namen „Ein Gedicht“. Auch hier tauchte ein symbolträchtiger Flattermann auf, eine Taube war's, und dies verleitete den sonst eher ernst gestimmten Lehrer Ka zu der Aussage: „Also, mit Vögeln müsst ihr euch ausk... O Gott, das darf ich so nicht formulieren...“ und einem halbminütigen Lachanfall. Ist der Sonnengott schizophren? Geschichtslehrerin HW neigt zu emotionalen Ausbrüchen im Unterricht. An sich verkraftbar; doch muss man sich dann fragen, was uns folgende Aussage sagen will, mit der sie einen Text kurz und knapp zusammenfasste: „Die Neger sind weit weg und sind ziemlich schwarz“. Naja. So ganz falsch ist das ja nicht, oder? Man stelle sich eine Otto-normale Theorie-Kunststunde vor. Mitten drin kommt Schüler Florian V. die Erkenntnis: „Das is cool, wie sinnlos das is, nä?“ Jawoll!!! DA ISSE WIEDER, DIE PISA-STUDIE!!!!!! Neulich klärte uns Herr Ka im Religionsunterricht
über folgende Tatsache auf: Erdkunde ist ganz bestimmt keines meiner Lieblingsfächer,
das gebe ich offen zu. Trotzdem bin ich gezwungen, am Unterricht in diesem
Fach teilzunehmen. Das kann aber ab und an auch ganz unterhaltsam sein,
wie folgendes Ereignis beweist: In WiPo herrscht grundsätzlich niemals Ruhe. Lehrkraft Fr hat sich eigentlich schon daran gewöhnt, nur manchmal versucht sie eben doch, den Kurs zur Ruhe zu rufen: „Ihr seid doch jetzt erwachsen ... Ich siez' euch gleich!!“ Religion ist schwierig, besonders Dienstags in der neunten
Stunde. Da kann auch schon mal Folgendes passieren: Nach Basti K.s
göttlicher Eingebung („Ach so, Golgatha!!!!“) folgt sogleich
Svenja H.s intelligente Frage: „Wer war noch mal Golgatha?“ Erdkunde ist ein rabiates Fach. Beweis? Bitte: Kunst ist erwiesenermaßen das unwichtigste Fach wo gibt. Unterhaltsam kann es trotzdem sein, etwa so: Schülerin Christine D. hält ein Referat über Ich-weiß-nicht-mehr-wen und erläutert ein Bild: „... hier sieht man wieder die drei Grundfarben grün, rot und gelb...“ Deutschlehrer haben das berufliche Problem, sich stets gewählt ausdrücken zu müssen. Das funktioniert meistens auch; ab und zu gibt es aber Momente, in denen auch diese Berufsgruppe Gebrauch von Interjektionshäufungen macht: „Oh man, ey!“ (Ka) Wenn etwas Ähnliches Mathematik-Lehrkräften
passiert, ist das nicht weiter tragisch. Unterhaltsam aber trotzdem: Und nochmal Mathe: Ro ist wieder da! Mehrere Monate musste ich ohne
ihn im Schulgebäude aushalten, doch jetzt ist er wieder da und hat
jede Menge sprachlichen Nonsens im Gepäck! Probe gefällig? Schock in der Geschichtsstunde: Frau HW teilt ihrem LK
folgendes mit: Deutschlehrkraft Ka mit einer weiteren Lebensweisheit: „Nachtigall, ick hör dir trapsen.“ Noch einmal HW: In einer weiteren denkwürdigen Geschichtsstunde
erfand sie die sogenannte „Null-Verknüpfung“ zweier Hauptsätze.
Und das geht so: Kann man gleichzeitig schön und schlau sein? Ja,
sagt Hiltja M. Und liefert in einer ansonsten langweiligen Freistunde bei
der Diskussion der Mathehausaufgaben gleich einen Beweis: Lehrerinnen und Lehrer sind des öfteren leicht verwirrt,
wie folgendes Beispiel zeigt: Informationsweitergabe bei gleichzeitiger Invention fiktiver
Ausdrücke scheint eine Spezialität von Deutschlehrern zu sein: Rezeption zeitgeschichtlich relevanter Werbeslogans in
den Bildungsanstalten der Bundesrepublik Deutschland ist gewollt, weil
wichtig. Doch muss das so geschehen wie neulich in Geschichte?
Nachdem mein Lateinlehrer und Tutor, Herr Ul, sich als
BILD-Leser outen musste (kein Witz!), erbrachte er auch gleich den dazugehörigen
Beweis:
An der Tafel bemerkte er, Vergils Aeneis sei in „Versvorm“ verfasst worden... Ich wusste zwar, dass die Rechtschreibreform zu erheblicher Verwirrung in den deutschen Schulen geführt hat (meine Geschichtslehrerin fragt ständig, wie man denn dies oder jenes neuerdings schreibe), aber solch tiefgreifende, schockierende Konsequenzen hätte ich mir niemals vorzustellen vermocht, wenn Sie verstehen, was ich meine... Lehrer müssen ob der erwünschten angestrengten
Lernatmosphäre dauernd irgendwelche Schüler zum Schweigen ermahnen.
Das ist soweit bekannt, denke ich. Nun gibt es verschiedene Lehrertypen.
Eine kleine Auswahl:
- die Pädagogin: meistens weiblich, betont verständnisvoll,
Alles-Soll-Gut-Werden-Mentalität, häufiges Nicken und Grinsen
im Unterricht. Ende des Spaßes bei der Zensurenverteilung. Ermahnung:
(mit Zeigefinger-vor-Mund-Geste) „Pssssssccccccccccccccchhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh...“
oder „Das finde ich jetzt aber nicht gut ...“ oder „Ihr
stört jetzt aber die anderen...“ oder „Seid doch bitte
mal leise hier ...“ o.ä.
- der Sympath: meist männlich, gerne sportlich seiend, sucht verzweifelt nach Sex-Appeal, um bei weiblichen Untergebenen besser anzukommen. Ansätze von Durchsetzungsfähigkeit erkennbar. Unterricht: Große Bandbreite, von ganz schlecht bis sehr gut. Häufiges Nicken und Grinsen im Unterricht, gepaart mit einigen zumeist wirkungslosen Autoritätsausbrüchen. Ermahnung: „Pssssssccccccccccccccchhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh...“ oder (laut) „Ssssssooo. Das ist mir hier jetzt aber (ein bisschen) zu laut.“ oder „Ey“. - der Routinier: beide Geschlechter gleichermaßen
vertreten; Unterricht nach den ersten fünf Jahren immer derselbe,
Alles-ist-gut-Mentalität, stoische Ruhe außer bei extrem dusseligen
Schüler-Handlungen, reagiert allergisch auf Ich-versteh-das-aber-nicht-Fragen,
gelegentliche Autoritätsausbrüche mit ewig demselben Wortlaut.
Ermahnung: Innehalten im Monolog, böses Starren auf betreffende
Person. Möglicherweise nachfolgende Strafarbeit.
- die personifizierte Autorität: meist männlich,
älteren Jahrgangs, unsportlich, stets autoritäres Auftreten
(Schüler werden auf den Fluren generell nicht gegrüßt).
Extrem seltener Lehrertypus. Unterrichtsqualität mittelmäßig
bis sehr gut, von besonderen Autoritätsphasen abgesehen, in
denen Schüler die größten Feinde dieses Lehrertyps sind,
die er mit allen Mitteln bekämpft. Leicht erkennbar durch
die bei seinem Auftreten plötzlich eintretende absolute
Stille. Lächeln äußerst selten außer in sog.
Lach-und-Spaß-Phasen. Ermahnung ist nicht notwendig; falls doch,
reicht ein Zucken der rechten (selten linken) Augenbraue.
- Referendar: beide Geschlechter gleichermaßen
vertreten. Freut sich jedes Mal, wenn er gesiezt wird oder sonstwie seine
Autorität bestätigt wird. Seltene Exemplare mit chronischer
Fröhlichkeit. Meist leicht unsicher, in Extremfällen absolut
unfähig. Steckt in schlimmer Situation: Muss es sowohl Schülern
als auch Lehrern recht machen, daher meistens chronisch nett, aber nicht
zwangsläufig freundlich. Panische Angst vor Lehrproben, die so angekündigt
werden: „Das nächste Mal kriegen wir Besuch...“ Viele
Hausaufgaben, besonders, wenn ein Kollege zuschaut. Betont reformorientierter
Unterricht. Nervige Phrasen wie „Machen Sie das jetzt mal (an einem
Beispiel) deutlich“ oder „Machen Sie das mal klarer“.
Siezt grundsätzlich alle Schüler, um Standesunterschied zu betonen.
Unübersehbare Freude bei Betreten des Lehrerzimmers.
Ermahnung: „Seien Sie bitte mal ruhig, das ist
wichtig hier“ oder „Ruhe bitte“ oder manchmal auch
die stumme Zeigefinger-vor-Mund-Geste.
Das waren einige der wichtigsten Lehrertypen. Preisfrage:
In welche dieser Kategorien ordnet man jetzt folgende Ermahnung ein:
„Eeeeeey, du Nasenbär!!!“ ??
Schüler Christoph S. ist ein ganz schlauer. Das
meine ich ernst. Aaaaaaaaber so ab und an bricht der Grundschüler
in ihm doch mal durch:
„Östlich des Polarkreises...“
Das wirft doch all unsere Theorien über das Aussehen
unseres Erdballs über den Haufen, oder?
Auftritt HW, LK Geschichte, morgens acht Uhr.
„Christoph, was war gestern abend los, du siehst
ja so was von fertig aus.“
Kein Kommentar.
Das Fremdwort für Lautmalerei, mit dem ich diesen
Abschnitt eröffnen wollte, habe ich leider vergessen, es klingt
so ähnlich wie Onomatopoeia oder so.
Naja.
Es begab sich zu einer Zeit, dass Herr Ka, der sonst
den Freuden der Lautmalerei eher skeptisch gegenüber steht, folgendes
tat:
Zur besseren Verdeutlichung eines Sachverhalts, der
auf irgend eine Art und Weise mit Tony Buddenbrook zusammenhing, ging er
durch das Klassenzimmer und sagte: „(...) nicht nur so mit ihrem
Handtäschchen, sondern die ist pch (Explosionsgeräusch)
(...)“. Zuletzt fuchtelte er wild mit den Armen umher.
Ich weiß nicht, wieso, aber ich finde das erwähnenswert.
Eben jene Lehrkraft stellte auch folgendes fest:
„'bumsen' ist ja mittlerweile falsch konnotiert....“
So kann man das auch ausdrücken.
Der ehrenwerte Schüler Flo V. übersetzte neulichst
im Lateinunterricht einen Satz von Vergil. Kommentar von Lehrkraft Ul:
„Das ist aber sehr bescheiden ausgedrückt...“
Flo: „So bin ich halt.“ Nun ja. Ich schweige dazu mal lieber... Neulich in Latein: Besprechung einer (äußerst
gelungenen, weil von mir stammenden) Übersetzung. Meine Frage an
Studienrat z.A. Ul, seines Zeichens Lateinlehrer an unserer Schule:
„Gibt's da nen Fehler für?“
- „Nee. Wenn ich Bock hab', geb' ich Ihnen 'nen
Grammatik- oder Beziehungsfehler dafür...“
Schon immer habe ich vermutet, dass Willkür bei
der Korrektur eine Rolle spielt!
Mitten in der friedlichsten, weil wie gewohnt interaktiven
(„Rechnen Sie mal ....!“) und informativen Mathestunde dreht
sich die ansonsten gesittete und zurückhaltende Schülerin Ina
D. zu mir um und teilt mir breit grinsend folgendes mit:
„Kumma, ich kann klingen wie 'ne Absaugemaschine
beim Zahnarzt!“
Daraufhin vollführte sie mit ihrem Mundwerkzeug
abstruse Schlürf- und Schmatzgeräusche.
Zu viel Lernen ist auch nicht gut, Ina!!!!!
Man soll niemals das wörtlich nehmen, was Lehrer
sagen. Dies gilt ganz besonders für Lehrer, die besonders viel sagen,
zum Beispiel Frau HW. Mitschnitt aus einem Unterrichtsgespräch:
HW: „...es geht nicht nur um Technik, wenn man
miteinander ins Bett geht...“
Wenn Sie das sagen...!?!
Biologische Unmöglichkeitetn häufen sich nicht
nur im Sport- und Biologieunterricht, sondern auch in Englisch!
„How it feels like to have a mask behind her face....“
Wie sich das anfühlt, kann ich mir tatsächlich
schwer vorstellen. Es tun sich dort aber gewisse biologisch-anatomische
Probleme auf, Frollein T.A.!
An unserer Schule gibt es einen Projektkurs, der sich
mit dem Thema Witze beschäftigt (lustigerweise der PK, der am meisten
arbeiten muss *höhöhö*). Flo V.s intelligente Frage (zugegebenermaßen
gestellt nach einem 10 Stunden-Schultag):
„Wo ist denn nun der Witze-LK?“
Also wenn es sowas als Folge von Pisa gäbe, wäre
ich auch sofort still und sagte nur noch Positives über die schöne
PIHSAHRR-Studie... (beachten Sie den Konjunktiv!!).
Die neue Abiturverordnung im Fach Deutsch ist eine
niedergeschriebene Katastrophe. Das sage ich, ohne sie zu kennen, denn gerade
dies scheint das Problem zu sein: NIEMAND WEISS WAS!!!! Wahrscheinlich
hat selbst das Ministerium keine Ahnung davon, was es da wieder verzapft
hat....
Naja. Dies jedenfalls frustriert natürlich alle
berufstätigen Deutschlehrer. Herr Ka gehört dazu, betrachtet
die Angelegenheit allerdings aus der Schülerperspektive:
„Was jetzt mit euch so alles gemacht wird - wir
hätten uns das damals 1968 nicht gefallen lassen ... *kicher*“
... wir hatten schon so einen Verdacht ...
Uns Norddeutschen wird ja eine gewissen Tumbheit nachgesagt
(siehe Marketing einer bestimmten Flensburger Biersorte). Dass
da auch wat Wahres dransein muss, zeigt folgendes Beispiel:
Aus der Norddeutschen Rundschau vom 17.11.2004:
„Am Nachmittag soll er einen 45-jährigen
Mann in Eutin umgebracht haben. Das Opfer ist seitdem verschwunden.“
Kiek mol einer an! Dat is ja mal wat ganz Neues, dat
der nu verschwunden is?!
Folgende Aussage von C.D. Sander, die viel über
seine Einstellung zu Unterrichtsgesprächen verrät, lasse ich
hier unkommentiert stehen:
„Das haben wir hier ja schon aufgeführt, aber ich will es noch mal sagen ...“ (wobei auf dem letzten Wort eine dramatische Betonung liegt). Sören V. ist verhaltensauffällig. Dies kann man als Erklärung für folgendes Zitat gelten lassen (geäußert ohne erkennbaren Grund mitten im Erdkunde-Unterricht): „Ich bin nicht besoffen!“ Deutsch-LK ist immer eine Freude und auch oft einen Eintrag in dieser Rubrik wert. Es geht um das Vorlesen eines Dramentextes. Lehrkraft:: „Ina, mach mal.“ Ina (liest theatralisch vor): „Oooohhhhhhh...“ Lehrkraft (unterbricht): „Das mit dem O war scheiße.“ Geschichte. Es geht um das Thema Gorbi-Glasnost-Perestroika-Wiedervereinigung etc. Die Schülerinnen und Schüler ereifern sich gerade in der Bewertung von Gorbis Reformvorhaben im Rahmen von Glasnost (Meinungs- u. Pressefreiheit...). Inken W. steuert folgendes bei: „Bei "Glasnost" sagt das "Glas" ja auch schon, dass es transparent ist, dass da etwas durchscheint ...“ Beeindruckend, wie groß die Parallelen zwischen der deutschen und der russischen Sprache sind, nicht wahr? Eines bis dahin noch recht schönen Tages kam meine Kurskameradin Juliane M. auf mich zu und sagte - wie stets freundlich lächelnd: „Du, Basti, ich hab heut' Nacht geträumt, dass du gestorben bist!“ Also, liebe Lehrkräfte: Konflikte zwischen Schülern können doch recht ernst sein.... Wie vielleicht in früheren Zitaten schon anklang, ist Frau HW eine sehr direkte Person: „Sören, du bist ein richtiges Arschloch manchmal.“ Satzbaufehler bemerkt (Temporaladverb)? Dies kann durch folgendes Zitat untermauert werden: „Wechselnde Freundschaften sind ja was ganz Nettes.“ Endlich mal jemand, der es auszusprechen wagt!!!!!!!!!!!!! Herr Ro ist ein rhetorisches Genie, ja, der Cicero der Neuzeit! Beweis? Bitteschön: „Ich habe jetzt so'n paar Seitenhiebe gemacht, die auch äh ... als Seitenhiebe gedacht sind.“ Viele auflockernde sprachliche Mittel verstecken sich in diesem Satz: Umgangssprache, Interjektion, Zäsur, Paradoxon... Aber was möchte er uns damit mitteilen????????? An unserer Schule gibt es eine Lehrkraft, deren Namen ich nicht kenne, die ich aber trotzdem hier erwähnen muss. Jeden Dienstagmorgen kommt diese Lehrkraft in unseren Raum hinein, schaut auf die Fenster, die meist geschlossen sind, und sagt: „Sie müssen hier ja auch jetzt mal lüften“ oder „Ganz schön schlechte Luft hier drin.“ Ich hege den Verdacht, dass diese Lehrkraft kein Mensch ist, sondern ein Roboter! Weil sie nämlich immer dasselbe sagt.... selbst, dann, wenn vor zwei Minuten gelüftet wurde: „Ganz schön schlechte Luft hier drin....“ Ich frage mich: Was sagt sie, wenn sie ins Lehrerzimmer kommt? „Faust! Der Tragödie erster Teil“ wird im Deutschunterricht mitunter recht intensiv besprochen, besonders natürlich im Leistungskurs. Willkommene Abwechslung sind kleine Tragödien wie diese: Ka: „Stellt Goethchen doch mal die Grete-Frage!“ A propros: Wie ist eigentlich der Diminutiv von Goethe? Oder Gorbatschow? Manche Sachverhalte erscheinen vielleicht
etwas übertrieben dargestellt, es wird jedoch versucht, auf möglichst
seriöse Weise die Pleiten, Pechs (?) und Pannen wiederzugeben, die
den Schulalltag noch erträglicher machen, als er sowieso schon ist
*schleim*. |